Ich WILL keine Pause!

Ich WILL keine Pause

Weshalb sollte ich eine Pause machen? Brauche ich nicht, gerade jetzt nicht. Ich habe alles verstanden, was mir gerade eröffnet wurde. Jetzt gilt es, alles professionell zu regeln. Eine Pause ist das, was ich jetzt am allerwenigsten brauche. Ich muss funktionieren, will funktionieren. Pause schwächt mich, kann ich mir nicht leisten. Es geht jetzt ums wohlüberlegte Handeln.

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Ein Arbeitskollege hatte mich gefragt, ob ich nicht nach Hause gehen wollte, ich wäre doch etwas blass. Gut gemeint, aber nein, nicht nötig.

Was war passiert?

Ich war 57 Jahre alt, hatte gerade meinen vermeintlich sicheren Arbeitsplatz verloren, und innerlich spielten sich Szenarien von sauberer Arbeitsübergabe und Arbeitsplatz „anständig“ hinterlassen ab. Nur nichts vergessen, meine Würde behalten, nicht hysterisch werden, kühlen Kopf bewahren, jetzt keine Schwäche zeigen und professionell auf diese Situation reagieren.

DAS wollte ich. Genau das. Nicht Pause machen. Das alles würde sich nicht während einer Pause regeln lassen. Dazu musste ich stark und wach im Kopf bleiben. Und präsent, nicht irgendwo unauffindbar in einer Pause.

Ich war gut sortiert und gewappnet, um am nächsten Tag strategisch mit dem Abwickeln der Angelegenheit zu beginnen.

Das ging gut, den ganzen nächsten Tag lang. Ich war stolz. So muss es laufen. Das macht mich zufrieden. Warum sollte ich eine Pause einlegen, nur weil ich etwas blass war? Sorgfältigeres Make-up tut’s auch.

Mit Elan ging ich in den übernächsten Tag. Der versprach, noch besser zu werden. Mein Vorgesetzter war auf einer Geschäftsreise. Ich würde also ungestört arbeiten können. „Alles in Butter, ich bin gut in der Spur. Klopf dir mal auf die Schulter, Christine“. Schritt für Schritt würde ich alles regeln.

Nur ein Schritt und alles war anders

Leider konnte ich keinen Schritt mehr gehen. Nicht einen einzigen Schritt.

Ich ging beschwingt auf eine kleine Treppe zu und wollte die erste Stufe nach unten nehmen.

Peng!!!
Ohne das geringste Vorzeichen, ohne Grund, einfach so ging das nicht.  Ich wollte. Mein Gehirn gab den Befehl. Es ging nicht. Nada, nichts, Stillstand!!

Mein Körper war nichts als Schmerz. Schmerz so stark, dass ich keine Luft bekam, so heftig, dass ich mich nicht mehr bewegen konnte. Keinen Schritt. Von einer Sekunde auf die nächste. Vorbei. Ausgebremst.

„Atme, Christine, atme ganz langsam. Wenn du genügend Luft bekommst, hört auch der Schmerz auf. Keine Angst, Christine, das hört gleich auf. Atme tief und bewege dich vorsichtig und pass gut auf, dass du diese Stufen runter kommst.“

Ich weiss heute nicht mehr, ob ich laut mit mir selbst sprach, oder ob es ein innerer Monolog war. Ich weiss nur, dass es ein Monolog war, denn mein Körper, mein ganzes System hatte nicht geantwortet.

Auch wenn ich mich anstrenge, kommt nicht in mein Gedächtnis zurück, wie ich zurück in mein Büro kam. Meine Erinnerung ist nur Schmerz und Atemnot.

Das Entsetzen meiner Kollegin, als sie mich sah, habe ich allerdings nicht vergessen. Sie wollte den Medizinischen Dienst anrufen, damit jemand kommt und mich abholt.

„Bitte nicht, tu mir das nicht an. Ich möchte kein Aufsehen. Ich will nicht schwach sein. Ich will hier kein Theater mit Krankenwagen und all dem Drumherum. Mir fehlt nichts. Ich bin sicher, dass das eine Reaktion auf die ‚Sache‘ von vorgestern ist. Mein Körper ist vollkommen in Ordnung. Da ist nichts. Es wird gleich vorbei sein. Ich brauch nur noch einen kleinen Moment, muss zu Atem kommen.“

An Durchatmen war nicht zu denken, aber ich bekam mittlerweile besser Luft. So gut, dass ich selbst zum Medizinischen Dienst (der zum Glück nicht weit von meinem Büro entfernt lag) schleichen konnte.

Ich sollte mich sofort hinlegen. Nicht dran zu denken. Mein Körper hat mich bei jeder Bewegung vor Schmerzen angebrüllt.

Ob es ok sei, wenn sie mir ein Schmerzmittel spritzen. Ja, gerne, das soll nur aufhören.

Aber es fing erst an. Mit der Spritze, die ich bekam, wurde meine „Pause“ eingeläutet, meine

Zwangspause

Meine Seele hatte sich meinen Körper als Verbindung zu mir ausgesucht, nachdem ich alles andere, was zum Hören taugt, auf Durchzug gestellt hatte. Seele und Körper hatten sich verbündet, um mir unerträglich schmerzhaft klarzumachen, dass da etwas Einschneidendes in meinem Leben passiert war.

Beide wollten unmissverständlich klarstellen, dass meine logischen Argumente keinen Pfifferling wert waren.

Der Vollständigkeit halber: Meine Schmerzen waren auch nach der Spritze nicht weg. Sie waren soweit abgemildert, dass ich gründlich untersucht werden konnte. Ausser der steinharten Muskulatur am ganzen Körper gab es keinen klaren Befund.

Ich sollte ins Krankenhaus.

„Nein! Ich möchte nach Hause. Ich hole meinen Laptop und fahre heim.“

„Sie fahren nirgendwo hin. Schmerzmittel – absolutes Fahrverbot. Und den Laptop können sie ja nicht mal tragen.“

Der Arzt war absolut verantwortungsvoll. Er hat meine Hausärztin angerufen und mich im Einvernehmen mit ihr in ein Taxi gesetzt.

Und da kam er aus seiner dunklen Ecke

dieser heimtückische Trickbetrüger, der mir weissmachen wollte, dass ich jetzt eine Pause hätte.

Wenn ich die Wochen, die jetzt folgten, als Pause bezeichnen würde, wäre das der blanke Hohn.

Ich hatte verstanden, dass etwas mit mir nicht stimmte. Meine Ärztin hatte es mir gut erklärt. Ich hatte einen Schock. Und nicht nur meine Seele war erschüttert, mein Körper war ebenfalls bestürzt.

Gut, ich war krank. Soweit alles klar. Also nutze ich diese Zwangspause am besten, indem ich mir gut überlege, wie es jetzt weitergeht.

Es ging nicht weiter. Obwohl ich selbst im Schlaf hin und her überlegte, mir Strategien für meine Zukunft ausdachte und mich tagsüber sinnvoll beschäftigte.

Jetzt hatte ich Pause, und dieser Körper beruhigte sich einfach nicht. Herrschaft! Was sollte ich denn noch tun? Schmerzmittel, dass mir schlecht war, viel Schlaf, weil diese Tabletten es so wollten. Trotzdem jede Menge wache Zeit, um nachzudenken. Ich würde besser im Büro sitzen und meine Arbeit erledigen als zu Hause, wo ich auch nicht wirklich gesünder würde. Was nützt mir denn diese Pause, die sowieso alles andere als erwünscht war?

Ich hatte Pause komplett falsch verstanden

Ich dachte, wenn ich ein paar Tage nicht arbeite und mir in dieser „Pause“ gut überlegen kann, wie es weitergeht, dann würde alles gut werden. Ich dachte, wenn ich mich nicht durch Arbeit ablenke, würde ich alles in Ruhe regeln können. Ich dachte, das reicht mir. Ich dachte, wenn ich genügend Zeit damit zubringe, alles logisch zu durchdenken, dann würde sich mein Körper beruhigen.

Und nein Christine, du brauchst nicht zu weinen, das bringt dich keinen Deut weiter. Bleib sachlich.

Ich dachte und dachte und dachte. Mein Kopf war unablässig beschäftigt.

Ich war klug und strategisch. Ich ging nur zu Zeiten raus, zu denen die anderen arbeiteten. So konnte mich niemand sehen. Ich war voller Scham, weil mir „das“ passiert war. Wie ein geprügelter Hund schlich ich mich zum Einkaufen oder zur Ärztin.

Ich ging nicht an die Luft, um Luft zu bekommen. Ich ging nicht in die Natur, um in der Natur zu sein. Ich ging nicht zur Ärztin, um zu erfahren, wie es mir wirklich ging. Ich ging nur, weil ich musste.

Meine Tränen zurückzuhalten war so vernichtend anstrengend.

Hinterlistig wollten die immer wieder zu mir durchdringen. Diese Biester.

Ich sass bei meiner Ärztin und habe mich beklagt, dass ich nichts so richtig hinbekomme und dass ich mich meiner Firma gegenüber trotzdem verpflichtet fühle. Ich wollte eine gute Arbeitsübergabe machen. (Dass diese Firma das gar nicht wollte, hatte ich schlicht nicht kapiert.)

Meine Ärztin meinte, es sei nun an der Zeit, mir unmissverständlich klar zu machen, dass sie meine Ärztin sei und es ihr um mein Wohl ginge. Dass es sie interessiert, wie es mir geht und nicht, was irgendeine Firma macht. „Ich bin nicht die Ärztin von ……, ich bin IHRE Ärztin. SIE SIND WICHTIG. Ich mache mir Sorgen um SIE.“

Und damit ging es los. Im Kiefer fing es an. Es kribbelte und schmeckte komisch im Mund. Ich konnte die Zähne nicht mehr zusammenbeissen. Mein Kiefer zitterte und die Tränen liefen mir in Strömen aus den Augen.

Ich war zum Schlosshund geworden, heulte. Einfach so. Aber so richtig. Mit Schluchzen und laufender Nase. Papiertaschentücher kamen mir entgegen und ein schützender Arm legte sich um meine Schultern. Das machte es erst so richtig schlimm.

Und das war gut so. Ich wollte das. Wollte, dass diese Scheiss-Schmerzen im Körper endlich aufhörten. Wollte, dass jemand mich beschützt und sich vor mich stellt und dieser Scheiss-Firma die Meinung sagt. Ich wollte keinen Kampf mehr. Keinen Krampf im Kiefer und keinen Schmerz im Nacken. Und ich wollte, dass mein Kopf endlich nicht mehr weh tut.

Und ich weinte und weinte und weinte. Tagelang.

Ich bekam professionelle Hilfe. Eine Überweisung zur Psychotherapie. Und die Zusicherung, dass meine Ärztin immer für mich da sei, aber dass ich jetzt an einem Punkt sei, wo sie mich zu jemandem schicken könne, der mir besser hilft, zu mir zu kommen.

Ich weiss nicht genau, ob das, was dann kam, wirklich als Pause gelten kann. Aber es war eine Zeit, in der ich lernte, nach draussen zu gehen, ohne mich zu schämen. An die Luft zu gehen, um zu atmen, wahrzunehmen, dass der Sommer da war. Ja, ich durfte den Sommer geniessen, auch ohne dass ich zuvor stundenlang in einem Büro sass.

Ich lernte mich an der Zeit, die ich plötzlich hatte, zu freuen. Ich durfte sogar ans Meer. Ärztlich verordnet. Alles im grünen Bereich. Entspannt, erleichtert. Nur da sein, um da zu sein. Ich musste nichts. Nicht mal meinen Arbeitsplatz anständig übergeben. Das war sowieso nur in meinem Kopf gewesen. Niemand wollte das von mir. Nur ich. Ok, wenn ich nicht muss, mach ich’s auch nicht. Soll mir recht sein.

Ich lernte Pause

Heute hat Pause für mich den Sinn, mich zu erholen, den Kopf freizulassen und die Seele baumeln zu lassen.

Natürlich habe ich Verständnis für meine Reaktion auf diese Zwangspause. Ich verstehe gut, dass ich immer noch einen guten Job machen wollte. Ich verstehe auch meine Ratlosigkeit und meine Hilflosigkeit. Mit meiner früheren Einstellung hatte ich gar nicht die Möglichkeit, diese von aussen aufgezwungene Pause als etwas zu sehen, was mich weiterbringen konnte. Sie als Chance zu erkennen. Sie war einfach in mein Leben gepoltert, ohne dass ich darum gebeten hatte. Wie ein lästiger juckender Ausschlag, den man um jeden Preis wieder loswerden wollte. Ich konnte gar nicht anders reagieren, als diesen Zwang vehement abzulehnen.  

Allerdings: Niemand kann sich so entspannen.

Damals kam endlich der Zeitpunkt, in dem ich es gut hinbekam. Nichts, gar nichts, Christine. Alles gut. Wellen beobachten und Möwen bestaunen. Versuchen, dem rasanten Flug der Mauersegler zu folgen. Darüber lachen, weil ich nicht genau den einen ausmachen kann, dessen Flug ich beobachten möchte. Sie sind viel zu schnell für meine Augen. Sonnenstrahlen auf der Haut. Selbstvergessen dem Tag zuzuschauen. Die Luft mit meinem Blick ins Nirgendwo zu durchlöchern wie Schweizer Käse. Wassermelone schlürfen und den Saft von den Fingern lecken. Und ja, ja, ja, aus den Kernen eine Kette machen. Wie als Kind, als Apfel- und Orangenkerne zu Ketten wurden, die ich stolz getragen habe.

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Unversehens war sie da, die Idee

Ich mache etwas ganz Grosses. Ich gründe eine eigene Firma. Werde meine eigene Chefin und mache das, was ich schon immer liebend gerne gemacht habe und was ich wirklich gut kann.

Ich werde Schmuckmacherin!

Nein, nicht Schmuckdesignerin, das war vom ersten Moment an klar. Ich MACHE Schmuck. Zum einen habe ich kein Design studiert, zum anderen gibt es viel zu viele „Schmuckdesignerinnen“, die das gar nicht wirklich sind. Die sich niemals in den Finger gestochen haben, die nicht wissen, wie ein vernünftiger Perlenknoten geht. Die lediglich einen bekannten Namen haben und dann Hokuspokus, Schmuckdesignerinnen sind. Nein, ich MACHE Schmuck. Meine Hände dürfen nach Handwerk aussehen.


Eines ist mir sehr wichtig: Ich kenne fantastische Schmuckdesignerinnen, die ihr Handwerk gelernt haben und sich mit Fug und Recht so nennen.

Es muss nicht so wehtun wie bei mir

Ich musste meinen Weg in die Pause mühsam finden. Fast brutal, möchte ich sagen. Zwangspause, wie sie mir passiert ist, ist keine echte Pause. Da war viel zu viel im Weg, was mir verstellt hat, das zu erleben, was Sinn einer Pause ist: Erholung.

Wenn ich ein äusseres Bild bräuchte, stellte ich mir Pause als schöne goldene Schale vor. Leer. Leer und dennoch kann vieles daraus hervorgehen.

Bei allem Schmerz und aller Qual: Hätte es diese Zwangspause in meinem Leben nicht gegeben, wäre ich nicht dahintergekommen, was Pause für mich wirklich meint. Nämlich zu ent-spannen, den Kampf und den Krampf loszulassen, sich von dem, was alltäglich ist, zu entfernen und Kraft zu sammeln.

Pause bedeutet für mich, meine Seele zu streicheln

und wenn mir dabei der Melonensaft genüsslich über’s Kinn tropft. In Pausen kann ich Vertrauen spüren. Kann mich aus einer Situation nehmen und durchatmen. Und nach der Pause kann das bedeuten, dass sich die Perspektive verändert hat. Ohne dass ich aktiv etwas dazu tun musste.

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In Pausen kann ich die Ellenbogen aufstützen, mein Gesicht in meine Hände nehmen und erleben, wie gut sich das anfühlt. In Pausen kann ich fühlen, wie voll von Liebe mein Herz ist. Ich kann fühlen, dass ich vor Stolz fast platze über das, was ich erreicht habe. Zum einen mit der Schmuckwerkstatt, die mein Baby ist, zum anderen auf einer ganz persönlichen Ebene. Ich bin stolz, dass ich meinen Wert nicht mehr von aussen bestimmen lasse. Darauf, dass ich mich diesbezüglich unmissverständlich schützend vor mich stelle. In Pausen spüre ich meine Würde besonders gut.

Zum Schluss möchte ich dir gerne sagen:

Pause machen ist erlernbar. Es muss nicht so wehtun wie bei mir.

Ich bin meinem Körper und meiner Seele sehr dankbar für diese schmerzhafte Erfahrung. Darüber, dass mir beide nichts nachtragen, bin ich erleichtert und glücklich. Und ich grinse mir stolz zu.

November 2020

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Wir sehen uns.
Ganz herzlich, Christine

Dies ist mein Beitrag zur Flaminga-Blog-Parade. 27 Unternehmerinnen schreiben oder erzählen in Videos über ihre Sichtweise zu Pausen.
Wir Flamingas sind alle mit Denise Sonderegger verbunden. Jede auf ihre Weise.
Denise hat eine sehr erdverbundene Art, mit ihren Business-Engeln aus der geistigen Welt zu kommunizieren. Das zu beschreiben führt hier zu weit. Und es geht sowieso nicht. Man muss es erleben. Man muss ihr in ihre blitzenden Augen schauen und ihr Schmunzeln sehen. Oder ihr herzhaftes „Juhuiiii“ hören.

Den Anfang der Flaminga-Blog-Parade machte die grossartige Susanne Kistenmacher, die die Blog-Parade auch ins Leben gerufen hat. Ihren Beitrag findest du hier: https://susannekistenmacher.de/2020/10/11/clever-pausiert-und-konzentriert-so-kommst-du-gut-in-den-flow/
Meine Vorgängerin, die nicht weniger grossartige Eva Fleischman, hat uns alle gestern hier auf eine für mich überraschende Pause mitgenommen.
Und last but not least – es ist ja wohl klar, dass Andra Ballschuh auch grossartig ist – wird Andrea nach mir mit ihrem Beitrag an der Reihe sein. Sie wird uns in einem Video mit in die Pause nehmen. Hier könnt ihr es anschauen

18 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Liebe Christine
    Mir ging es auch genau so … zwei Mal: 1 Mal beruflich wie bei Dir und es ging ähnlich ab wie bei Dir – darum kamen mir vorhin die Tränen wieder … und das 2. Mal mit meiner eigenen Ursprungsfamilie … derselbe Ablauf … Schock-Starre …. inneres zerrissen werden, kaputt gehen, weiterhin funktionieren wollen und müssen, vernünftig sein wollen, auch: zerstören wollen, Wut kanalisieren wollen und müssen … und sublimieren .., Man kann den Prozess nicht beschleunigen, die Seele und der Körper haben ein eigenes Zeitgefühl …die Traumen zu verarbeiten braucht Zeit, Selbsterkenntnis und Selbstliebe … ich verstehe ich zu 100% weil ich dasselbe erlebt habe. Und: man kann es nicht steuern … es steuert einen … Mir half meine Spiritualität u.ä. … Ich bin im Aussen auch ziemlich still geworden … dafür blüht der Garten in meinem Innern … Mit Worten ist das Ganze schwer zu beschreiben … aber ich denke, dass Du weisst was ich meine … Danke für Deine Geschichte und Deine Offenheit …

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    • Liebe Nicole
      Ja, das hast Du sehr treffend wahrgenommen und auch mit sehr passenden Worten beschrieben. Ich danke Dir von Herzen für die Zeit, die Du dir genommen hast. Und für Dein Vertrauen, dass du Auszüge Deiner eigenen Geschichte hier teilst. „Man kann den Prozess nicht beschleunigen ……“ trifft genau so zu. Und ja, es ist auch nicht steuerbar. Die Kontrolle entzieht sich einem total.
      Ich weiss auch ohne Worte, wovon du berichtest.
      Nochmals herzlichen Dank.
      Alles Liebe, Christine

      Antworten
  • […] Christine Lindner wollte trotzig überhaupt keine Pause. Wozu auch?, fragte sie sich. Gerade jetzt in dieser prekären Situation eine Pause zu machen wäre fatal und nicht gerade clever. Nur, ausgebremst war sie so oder so. Was also sollt sie mit dieser Zwangspause anfangen? „Klar denken, kämpfen, mich nicht unterkriegen lassen“, war ihre Devise. DAS wollte sie nun tun, um möglichst würdevoll mit dieser Situation umzugehen. Sie wollte triumphieren. Unbedingt. Was sollte sie mit Pause? Was nach ihrem Kampf kam erfährst du in ihrem Gänsehaut-Artikel von Tag 18: „Ich WILL keine Pause“. […]

    Antworten
    • Liebe Susanne
      Was du mit dieser Blog-Parade auf die Beine gestellt hast ist fantastisch. Herzlichen Dank für deine Geduld mit uns, deine Flexibilität und deine herzliche Art, den Prozess immer wieder zu erklären und uns liebevoll an die Hand zu nehmen.
      Ich hätte nie geglaubt, dass ich zu einem festen Termin etwas schreiben kann. Das Schreiben ist für mich ein Fluss, der nicht berechenbar ist und der leicht versiegt, wenn ich in eine Struktur eingebunden bin. Mit dir ging alles ganz einfach. Der Fluss versiegte nicht, sondern ergoss sich in ein Meer von Erinnerungen. Und da war er, mein Beitrag. Termingerecht. Ein Wunder.
      Von Herzen danke dafür, du wunderbare Gummistiefel-Magie-Flaminga.
      Deine Christine

      Antworten
  • Kristina Mohr
    5. November 2020 13:29

    Liebe Christine, vielen dank fürs teilen dieser unglaublichen Geschichte. Ich hatte zum Glück auch eine tolle Ärztin, die mir sagte: So, jetzt ist Schluss damit Frau Mohr. Sie brauchen Hilfe und müssen da raus. 🙂 Ich bin ihr so dankbar, auch wenn es erstmal nicht leichter wurde…. Das dauerte.
    Alles Liebe Dir, herzlich, Kristina

    Antworten
    • Liebe Kristina
      Ja, das ist ja das Gemeine: Erst mal wird gar nichts besser. Im Nachhinein versteht man dann, dass das gar nicht so schnell gehen kann. Aber wenn man so mitten im Schmerz steckt, ist es eine grosse Herausforderung. Dem Leben vertrauen habe ich in dieser Zeit auch gelernt.
      Danke, dass du von dir erzählst, Kristina.
      Herzliche Grüsse, Christine

      Antworten
  • Liebe Christine
    Jetzt kennen wir uns schon ne ganze Weile und ich hatte keine Ahnung…. 💜
    Doch jetzt verstehe ich einiges so viel besser..

    Danke fürs Teilen Deiner Geschichte… 😘 Du herzensgute Frau.

    Liebe Grüsse Nadja

    Antworten
  • Karin Neuner
    4. November 2020 11:29

    Wow, liebe Christine! Dein Beitrag ist sehr berührend. 💕 du beschreibst so eindringlich, wie es sich angefühlt hat. Schreib bitte auch in Zukunft weiter, ich bin sicher, dass da für Dich ganz viel möglich wäre. Danke für Deinen Beitrag. Vlg Karin

    Antworten
    • Liebe Karin
      Danke für deine schöne Rückmeldung. Ich freu mich sehr darüber. Und es freut mich natürlich auch, wenn andere Menschen aus meinem Beitrag für sich etwas mitnehmen können.
      Liebe Grüsse
      Christine

      Antworten
  • Marlene Zöller-Borggreve
    4. November 2020 8:28

    Liebe Christine, was für ein Beitrag, du hast mich total mitgenommen in deine Welt, dein Erleben und deine Seele. Ich spüre immer mehr, wie wertvoll, solche nahen Berichte sind. Ich danke dir, das du deine Welt so gezeigt hast. ❤❤
    Herzlich Grüße
    Marlene

    Antworten
    • Liebe Marlene
      Danke für dein Mit-Mir-Spüren. Ja, es ist wichtig, seine Seele auch mal in ihrer ganzen Verletzlichkeit zu zeigen. Ich weiss, dass ich gut geschützt und wundervoll begleitet bin. Das macht einen solchen Bericht einfacher. Ich habe Vertrauen durch diese Erfahrung gelernt.
      Danke für deine wunderschönen Worte, liebe Marlene.
      Herzlich, Christine

      Antworten
  • Liebe Christine, Du hast so bewegend geschrieben ,
    und ich spüre die Welle Dieses Lebensabschnitts bis zu mir. Danke, dass Du mich in diese Wandlungsphase mitgenommen hast. Du strahlst von innen

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    • Liebe Annette
      Du warst bei so Vielem dabei, was bei mir mit Wandlung zu tun hat. Letztlich kommt die Kraft zur Wandlung von ganz tief innen. Von einem Ort, den wir alle in uns haben. Ich bin in der gesegneten Lebenslage, dass ich den Weg durch den Urwald gehen durfte und die Kraft von dort mitnehmen konnte.
      Daime forca, daime amor
      Deine Christine

      Antworten
  • Wow, was ein Ritt. Ich bin ergriffen, berührt und begeistert. Von der Weisheit, die in uns allen existiert. Von der Kraft, die Dich gezwungen hat still zu werden. Von Deiner Entwicklung. Von Deiner wunderbaren Art diese Erfahrung in Text zu verwandeln. Danke!

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    • Liebe Eva
      Vielen Dank für deinen Kommentar und das schöne Kompliment. Ja, diese grosse innere Weisheit, die in uns allen ist, muss sich manchmal ganz schön an die Oberfläche durchkämpfen. Ich bin dankbar, dass sie das bei mir geschafft hat.
      Alles Liebe zu dir und DANKE für DICH
      Christine

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